Kommunion / Erstkommunion

Unter der Erstkommunion, auch als Kommunion, Kinderkommunion bzw. Erste Heilige Kommunion bekannt, versteht man genau genommen das Spenden und gleichzeitige Empfangen der heiligen Kommunion. Erstkommunionskinder empfangen zum ersten Mal den Leib Christi; ihnen wird eine Hostie gereicht. Man spricht hier auch von der sogenannten Eucharistie, welche gemeinsam mit der Taufe und der Firmung zu den sieben Sakramenten der katholischen Kirche zählt.

Kommunionskinder sind zwischen sechs bzw. zwölf Jahren alt. In Deutschland empfangen Kinder in der Regel im dritten, in Österreich hingegen schon im zweiten Schuljahr zum ersten Mal die Heilige Kommunion.

Die Erstkommunion in der katholischen Praxis

Bevor einem Kind die Kommunion gespendet werden darf, ist es erforderlich, einen Kommunionsunterricht zu besuchen. Auch der Empfang des Bußsakraments ist nötig. In Österreich ist es so geregelt, dass Kinder in Kommunionsgruppen eingeteilt werden. In der Regel besteht eine solche Gruppe aus fünf bis sieben Kindern. Eine Mutter dieser Kinder erklärt sich dazu bereit, die Rolle der sogenannten Tischmutter / des sogenannten Tischvaters zu übernehmen. Sie / Er ist dafür zuständig, die Kinder ihrer Gruppe auf die Erstkommunion vorzubereiten.

Unmittelbar vor der Erstkommunion gehen die Kinder zum ersten Mal zur Beichte. Diese Erstbeichte kann entweder ebenfalls im Kreise der Kommunionsgruppen und Kommunionsvorbereitung oder aber klassenweise im Beisein des Volksschullehrers (in Österreich) bzw. des Grundschullehrers (in Deutschland) erfolgen. Ohne eine entsprechende Beichte bzw. des sogenannten Bußsakraments ist kann die Erstkommunion nicht gespendet werden.

Das Kirchenrecht beschreibt die Vorbereitung von Kindern auf die Erstkommunion folgendermaßen:

„Pflicht vor allem der Eltern und derer, die an Stelle der Eltern stehen, sowie des Pfarrers ist es, dafür zu sorgen, daß die Kinder, die zum Vernunftgebrauch gelangt sind, gehörig vorbereitet werden und möglichst bald, nach vorheriger sakramentaler Beichte, mit dieser göttlichen Speise gestärkt werden. Der Pfarrer hat auch darüber zu wachen, daß nicht Kinder zur heiligen Kommunion hinzutreten, die den Vernunftgebrauch noch nicht erlangt haben oder die nach seinem Urteil nicht ausreichend darauf vorbereitet sind.“ (Codex Iuris Canonici, Can. 914.)

Wann findet die Erstkommunion eigentlich statt?

In vielen Gegenden ist es heute noch üblich, dass die Erstkommunionsfeier und der damit verbundene Erstkommunionsgottesdienst am Sonntag nach Ostern abgehalten werden. Man spricht diesbezüglich auch vom „Weißen Sonntag“. Es ist jedoch auch ganz normal und kommt immer öfter vor, dass sich viele Gemeinden dazu entscheiden, den Termin für die Spendung der Ersten Heiligen Kommunion zu verlegen. Dafür in Frage kommen unter anderem der Ostermontag, Christi Himmelfahrt oder andere Sonntage im Rahmen der Osterzeit in den beiden Monaten April und Mai. Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass Erstkommunionsfeiern in einem Zeitraum von Ende März bis Mai stattfinden.

Traditionen rund um die Erste Heilige Kommunion / Kinderkommunion

In der Regel ist es so, dass Mädchen ein Erstkommunionskleid und Jungen einen Erstkommunionsanzug tragen. Das Erstkommunionskleid ist traditionell weiß, lang und macht aus kleinen Mädchen eine kleine Prinzessin. Niedliche Accessoires, wie unter anderem ein kleines Täschchen, ein Beutel, ein Haargesteck, Handschuhe und Haarreifen, werden dazu sehr gerne kombiniert. Ein Erstkommunionsanzug ist klassischerweise schwarz, anthrazitfarben oder dunkelblau. Dazu passende dunkle Schuhe runden das männliche Kommunionsoutfit ab. Mädchen tragen üblicherweise weiße Sandalen bzw. traditionelle weiße Erstkommunionsschuhe.

Viele Eltern entscheiden sich dafür, ihrem Sohn bzw. ihrer Tochter eine eigene Erstkommunionskerze zu kaufen bzw. selbst zu basteln. Andere wiederum verwenden für die Kommunionsfeier ihre Taufkerze. Beides ist möglich und erlaubt!